Gutmenschlichkeit als einzig funktionierende Überlebensstrategie für die Menschheit auf diesem Planeten

Erde GlobusEs gibt nur einen Platz, wo wir Menschen leben können und das ist unser Planet Erde. Wenn wir friedlich in Wohlstand leben und langfristig als Spezies überleben wollen, dann geht das nur gemeinsam. Alle gemeinsam. Wer sich abgrenzen will, grenzt sich aus. Das führt zu Leid und Krieg und davor werden wir uns auch mit den höchsten Grenzmauern nicht schützen können. Ich fühle mich jedenfalls nicht geängstigt von der Vorstellung, miteinander zu leben und trotz äußerlicher Unterschiede das Gemeinsame und Verbindende zu erkennen: unser Menschsein.

Heil bedeutet Ganzsein

Kürzlich fand ich eine Infografik in meiner Facebook-Timeline: „Wir schließen nicht die Grenzen, weil wir die Leute da draußen hassen, sondern weil wir die Leute hier drinnen lieben.“ Schön gesagt, impliziert aber, dass „da draußen“ Gefahr für die „hier drinnen“ lebenden Menschen lauere. Wer Angst hat, dem fehlt Liebe. Liebe ist unteilbar. Wer wirklich liebt, hasst niemanden und fühlt sich auch nicht bedroht von Fremden. Wer jemand anderen hasst, hasst in Wirklichkeit einen Teil von sich selbst. Ebenfalls in meiner Facebook-Timeline: ein Werbevideo der identitären Bewegung mit der Aussage „Ihr, die Ihr Euch selbst hasst…“ Ich kann dort nur ein grundlegendes – vielleicht gar absichtliches – Missverständnis erkennen: Wir helfen doch anderen Menschen nicht aus Selbsthass. Dieser krude Gedanke irritiert mich nachhaltig. Wirklich lieben kann jemand auch sein Vaterland nur dann, wenn er sich selbst liebt und erkennt, dass darin kein Widerspruch besteht in der Anerkennung von Menschen, die anders sind als man selbst. Selbstliebe und unteilbare Menschenliebe bilden eine untrennbare Einheit.

Der Mensch als Objekt der Bewertung

Flüchtlinge sind seit einem halben Jahr das Thema Nummer eins. Sie sind Objekt von Gesprächen, Debatten und Bewertungen: entweder guten oder schlechten – dazwischen ist wenig. Statt mit ihnen zu sprechen, wird über sie gesprochen. Das ist das Hauptproblem.

Wenn es heißt, „Flüchtlinge sind eine Bereicherung“, dann möchte ich korrigieren: Jeder Mensch, der zur Welt kommt, ist eine Bereicherung. Leider macht nur nicht jeder Mensch als Erwachsener von dieser Gabe, diesem Geschenk Gebrauch: etwa solche, die Menschen vertreiben durch Krieg oder durch Belagerung eines Busses. Die gute Nachricht: Jeder kann jederzeit eine Entscheidung treffen und ab sofort so handeln, dass er das Leben anderer Menschen bereichert und Leid vermeidet, sogar mindert.

Donald Trump

Verantwortlich denken und handeln

Es wäre kein Zeichen von Stärke, wenn wir den Glauben an das Gute aufgeben, weil wir denken, nur mit Bösesein ein anderes Bösesein besiegen zu können (Donald Trump’scher Trugschluss). Es ist ein Zeichen von Stärke, wenn wir angesichts von Feindseeligkeit, Angst und Aggressivität dennoch konstruktiv handeln, Menschen helfen, an deren guten Kern glauben. So stärken wir diesen guten Kern im Anderen, in uns selbst – so wie der Unternehmer Harald Höppner, der auf dem Mittelmeer mit der Sea Watch Flüchtlinge vor dem Ertrinken rettet. Verantwortlich handeln heißt heute, Menschen in Not zu helfen, damit sie wieder auf die Beine kommen, um sich selbst zu helfen, anstatt ihre Brüder und Schwestern zu ermorden und damit ihren Hass auf uns zu ziehen. Verantwortungslos handeln heißt, sich hinter Behauptungen zu verstecken, die Hilfebedürftigen würden sich unlauter Hilfe erschleichen oder wären gar eine Gefahr für uns. Im Volksmund heißt es „Ein schlechter Mensch ist, wer schlecht von Menschen denkt.“

Schöpfer seiner Wirklichkeit

Was Du fühlst oder nicht fühlst bestimmt was Du denkst. Was Du denkst, bestimmt was Du erlebst, Deine Wahrnehmung, Deine Wirklichkeit, Dein Selbstbild, Dein Menschenbild, Dein Weltbild.

Jeder kann entscheiden, wodurch er sich prägen lässt: Entweder von der Angst vor Einschnitten in der Wohlfahrt, vor Fremden, vor Islamisierung und Terrorismus oder von Menschlichkeit, dem Vorsatz, anderen zu helfen, deren Leben und somit das Leben aller, einschließlich das eigene, zu bereichern.

Gutmenschlichkeit ist Selbsterhaltung und erfüllt

Mir sind schon sehr viele Menschen begegnet, die früher überzeugt waren, der Mensch sei des Menschen Wolf, man stünde in Konkurrenz zueinander und müsse gegeneinander kämpfen. Mit Lebenserfahrung sind sie zu der Einsicht gelangt, dass wir Menschen miteinander verbunden sind und einander helfen sollten, uns zu entfalten.

Barmherziger Samariter wohltätigAusnahmslos jeder der an das Gute im Menschen glaubt, hat mir bisher bestätigt, dass es ihm damit viel besser geht und er sein Leben als deutlich reicher empfindet im Vergleich zu Zeiten, als er noch mit dem Kampf gegen andere beschäftigt war. Mir ging es genauso: Solange ich mir das Leben selbst schwer gemacht hatte, war ich blind für diese Einsicht. Ohne Feindbild lebt es sich leichter, glücklicher, freier.

Kommentieren