Wie ich Unternehmensgärtner geworden bin
Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende. Vor ziemlich genau zwölf Monaten, im Dezember 2012 habe ich mit mir selbst einen Strategie-Workshop abgehalten.
Der Anlass
Ich war mit meinem Geschäft, den Seminaren zum Thema „Souveräne Markenführung“ sehr unzufrieden. Die Erwartungen und Projektionen meiner Kunden entsprachen nur in wenigen Fällen, dem was ich wirklich mit dem Geschäft zu bewirken beabsichtigte: Nämlich das Bewusstsein dafür zu stärken, dass wir unsere Machtphantasien in Marketing, Markenführung – ja in der Unternehmensführung prinzipiell – über Board werfen sollten und uns vielmehr als (souveränen!) Mitspieler von etwas zu betrachten, das Größer ist als wir selbst. Um es weniger spirituell auszudrücken: Die verteilte Macht in Märkten als gegeben anzunehmen und dazu sagen zu können „…und das ist gut so“. Ich musste aber nach meiner zweijährigen Arbeit an diesem Thema erkennen, dass nur wenige meiner Kunden meine Motive teilten. Und diese waren ausschließlich Agenturen im Transformationsprozess vom „Kanalbeschicker zum Sinnstifter“.
Das Ergebnis
Spaß und Erfüllung bringen mir Erfahrungen mit Kunden, die ich als „nachdenkliche Unternehmerinnen und Unternehmer“ bezeichnen möchte – also keine vorrangig testosterongesteuerten Machtmenschen, auch keine die sich hinter einer Rationalitätsfassade verstecken und erst recht nicht solche, die glauben ihre Persönlichkeitsentwicklung sei abgeschlossen. Am intensivsten und produktivsten arbeite ich mit Menschen, die ihrer inneren Stimme zuhören oder dies im Prozess – genau wie ich selbst – wiedererlernen. Ich bin selbst Teil meiner „Zielgruppe“.
Wachstumsschmerzen
In meinen Blogpostes der vergangenen zwei Jahre ging es immer seltener um Markenführung. Dafür beschrieb ich Symptome, die ich nachträglich als (unternehmerische) Wachstumsschmerzen bezeichnen kann:
- Mein Ärger über die scheinbare Zunahme einer blinden Datenversessenheit und mein Ärger darüber, dass die von mir mitvertretene Gegen-Philosophie oft als eine „mit zu wenig Eiern“ missverstanden wird.
- Mein Angewidertsein dem „Internet-Marketing“ gegenüber, das mich gleichzeitig blind macht, eine unternehmerisch Lösung für eine ethisch vertretbare Skalierbarkeit meines eigenen Geschäfts zu erkennen.
- Meine Kontrastierung zwischen „Unternehmen, die so nützlich sind, dass sich ihre Produkte von selbst verkaufen“ und „Unternehmen, die Verkäufer brauchen, um ,Vertrieb zu machen‘“, mit der ich mich um die Formulierung von „Verkaufsargumenten“ für meine eigenen Angebote drücke.
- Das Ausweichen auf andere Schauplätze, wie die Transformation des Schulsystems und ununi.tv, weil mir mein eigentlicher unternehmerischer Kerninhalt zwischenzeitlich wie „Stillstand in der Sinnschöpfung“ vorkam.
Der Garten wird angelegt
Am 10. Mai sprach ich in einem Interview mit ununi.tv erstmals über meinen Plan für den Unternehmergarten – damals noch unter der vorläufigen Bezeichnung „Unternehmensgarten“.
Der Unternehmergarten steht sinnbildlich für einen Ort, an dem der Nährboden für nachhaltiges unternehmerisches Wachstum bereitet wird – in Form von Strategie-Workshops, Unternehmer-Coachings und noch vielen anderen Angeboten, die ich in naher Zukunft noch entwickeln werde.
Hier geht es in den Unternehmergarten Schöneiche bei Berlin.