Warum sich „Souveräne Markenführung“ so schwer verkauft
Das Alleinstellungsmerkmal des Konzeptes ist die Fusion dreier Komponenten:
- Marken-Know-how
- Social Media Verständnis
- Systemisches Komplexitätsmanagement
Alle 3 Komponenten gab es bereits vor 2009, als das Konzept „Souveräne Markenführung“ entwickelt wurde, solitär auf dem Markt. Doch sie hatten jeweils einen blinden Fleck, der einer zeitgemäßen Markenführung im Weg stand:
Klassisches Marken-Know-how war mechanistisch-statisch und ging davon aus, dass man Marken am Reißbrett planen könne.
Social Media Beratern fehlte das Verständnis für bürokratisch-hierarchisch geführte Betriebsorganisationen.
Systemische Organisationsberater verstanden sich prima auf die Begleitung von Veränderungs-Prozessen in Gruppen und Organisationen. Sie konnten sogar Internal Branding Prozesse moderieren. Ihnen fehlte aber weitgehend das Verständnis für die Dynamik auf Märkten mit zunehmender Konsumentensouveränität.
Dann bietet das Konzept also einen zwingenden Nutzen?
Ja und Nein.
Ja, weil die Notwendigkeit im Ändern der Denkrichtung zunehmend erkannt wird. Und nein, denn bei den tatsächlichen Nachfrager-Zielgruppen gibt es jeweils etwas, dass sie davon abhält, Unterstützung bei der Umsetzung des Konzeptes nachzufragen.
Was hält davon ab, Souveräne Markenführung zu „kaufen“?
Zielgruppe Unternehmer
Unternehmer definieren sich dadurch, dass sie für komplexe Probleme einfache Lösungen finden. Das Konzept der „Souveräne Markenführung“ verspricht aber keine einfache Lösung, sondern im Gegenteil: Es bricht mit der Illusion der einfachen Kontrollmöglichkeit von Marken. Dafür ist nur ein verschwindend geringer Teil der Unternehmer aufnahmebereit.
Zielgruppe Manager
Manager sind täglich mit der Aufgabe der Komplexitätsbewältigung befasst. Sie sind aber noch immer nur zu einem sehr geringen Teil bereit, sich offen die Grenzen der Planung und Kontrolle einzugestehen. Der Mythos des heroischen Managers, des kühnen Machers, der die Zahlen, seine Leute und natürlich auch seine Marken im festen Griff hat, ist noch immer in den Köpfen und Herzen fest verankert.
Zielgruppe Agenturen
Agenturen dürfen und müssen querdenken. Und sie stehen vor der Herausforderung, dass sich deren Aufgabengebiete und Geschäftsmodelle gerade dramatisch ändern. In den meisten Agenturen, die für Markenfirmen arbeiten, ist ausreichend Marken-Know-how vorhanden. Immer mehr Agenturen verstehen sich auch auf die Handhabung von Social Media Kommunikation. Diese Kombination machte einen Teil von ihnen sehr empfangsbereit für das Thema „Brand Hacking“. Neben den Inhabern der Agenturen spitzten vor allem Planner die Ohren. Jedoch war nur ein kleiner Teil von ihnen tatsächlich bereit, in Know-how zu investieren, das der Beratung ihrer Kunden bei der Transformation von der unterkomplexen Markenplanung zur Befähigung im Management komplexer Herausforderungen im Prozess der Markenführung dienlich ist. Dies liegt wohl für die übergroße Mehrheit der Agenturchefs außerhalb dessen, was sie sich als Dienstleistung für ihre Kunden vorstellen können.